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Hans Zihlmann - Entlebucher und Emmentaler Musikarchiv

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Hans Zihlmann

Entlebucher Musikerinnen-Musiker



Hans Zihlmann
Marbach, *1936
horleiter

Als der Vater des fünfjährigen Hans die Brassband Feldmusik Marbach übernahm, besuchte er Dirigierkurse, und ein Klavier kam ins Haus. Abends, vor dem Einschlafen, hörte der Kleine ihn oft Kadenzen und Harmonieaufgaben üben und versuchte dann anderntags, die Akkordfolgen selber nachzuspielen… und schon bald klappte das! Es dauerte gar nicht lange, da konnte er auch die Ländlermusik begleiten, die aus dem grossen Radiokasten auf dem Klavier drang. Doch auf die Idee, dass dieser Knirps sich dereinst an die grosse klassische Chorsymphonik heranwagen und ihr in der Innerschweiz neues Leben einhauchen würde, wäre damals wohl niemand gekommen. Als Schulbub half er bei Festen und Feiern im Dorf erst einmal in der Tanzmusik aus, meist auf dem Klavier. Ausserdem brachte der Vater ihm das Spiel auf dem Flügelhorn bei. Und so blies auch er, wie der Reihe nach seine fünf Brüder, in der Feldmusik mit. Doch da war eben noch die ganz andere, tiefere Seite seines Wesens und ein ganzanderes Schlüssel-erlebnis: Der Marbacher Kirchenchor sang jeden Sonntag eine Messe und an Maiandachten dann  häufig das Salve Regina von Joseph Rheinberger…, und hier entdeckte der junge Hans Zihlmann sozusagen den musikalischen Himmel. Blieb zunächst aber dennoch auf dem Boden als  leidenschaftlicher  Blasmusiker! Das seriöse Klavierspiel erlernt er  zuerst bei Emil Matter in Marbach und dann bei  Ernst Bucher in Escholzmatt, seinem späteren Schwiegervater. Nach den fünf intensiven und prägenden Jahren im Seminar Hitzkirch (mit allem, was ein junges Herz begehrt: vom Dixie-Jazz bis zur Klassik) musste schliesslich das Erziehungsdepartement "nachhelfen", damit er nicht in die Fussstapfen seines Vorbilds Albert Benz geriet: Zu seiner völligen Überraschung wurde er 1956 aufgefordert, die vakante Organisten und ChorleitersteIle in seinem Heimatdorf Marbach zu übernehmen. Chorleiter! Ein Stoss ins kalte Wasser! "Neben den Aufgaben als Lehrer der oberen Primarstufe (mit 55 Kindern!) ‹schwamm› ich mich buchstäblich durch die erste Praxiszeit". Schliesslich aber packte ihn die Begeisterung für das Chorwesen: Er begann Kirchenmusik in Luzern zu studieren und übernahm vier Jahre später die Organisten- und ChorleitersteIle der Bruder-Klausen-Kirche in Kriens. Doch er wollte immer tiefer in die Welt der Musik eindringen. So führte die fortlaufende Weiterbildung - in Theorie (unter Albert Jenny), am Klavier (bei Hubert Harry) und in Gesang  (bei Elisabeth Grümmer) - 1965 zu seiner Wahl als Musiklehrer  am Lehrerseminar Hitzkirch. Mit unterschiedlichem Pensum wird er ihm 34 Jahre lang treu bleiben. Doch nach fünf Jahren sucht  er bereits, wohl unbewusst, eine neue Herausforderung: Die Ausschreibung einer Kirchenmusikerstelle in München weckt  sein Interesse. Also fährt im Jahr darauf ein bis zum Äussersten vollgepacktes Auto mit Frau und vier Kindern in die Bayerische Metropole. Da die Stelle ihm viel freie Zeit lässt, bewirbt er sich um einen Studienplatz für Orchesterdirektion an der Hochschule für Musik. Aus einer Vielzahl von Bewerbern können aber nur zwei angenommen  werden… Der Schweizer ist dabei! Überwältigend ist das kulturelle Angebot der Weltstadt München. Von der Olympiade mal ganz abgesehen. Und so kommt  Hans Zihlmann nach zwei Jahren, Ende 1973, nachhause: Nebst dem Kapellmeisterdiplom. mit unzähligen Konzerteindrücken  und der  Erinnerung an 55 (!) verschiedene Opernaufführungen . Zurückgekehrt, eröffnen sich - nach diesem "Entwicklungsschub" - ganz neue  Möglichkeiten. Die Schwerpunkte seiner Unterrichtstätigkeit verlagern sich von Hitzkirch nach Luzern. 1974 wird er als Dozent für Chorleitung an die Musikhochschule berufen (bis 2002), und zur gleichen Zeit  gründet er das Rhythmikseminar am Konservatorium Luzern (Leitung bis 1997) und auch den "Singkreis Maihof". Damit ist das Wirkungsfeld abgesteckt. Dass ihn das Schicksal an die Maihofkirche und zu Pfarrer Adolf Stadelmann geführt hat, war zweifellos eine weitere glückliche Fügung. Mit der Zielsetzung, durch wertvolle Kirchenmusik aller Epochen die Gottesdienste zu bereichern, erarbeitet er mit dem Singkreis nach und nach ein riesiges Repertoire mit den Schwerpunkten Schütz, Bach, Mendelssohn, Brahms, DistIer und vielen anderen. Dass es sich dabei häufig um evangelische Kirchenmusik handelte, tat, nach dem zweiten vatikanischen Konzil, der katholischen Liturgie keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Entwicklung des Singkreises übertraf  alle ursprünglichen Erwartungen: Zusätzliche Konzerte mit geistlicher Musik wurden in der Maihofkirche bald zur Tradition und dies führte später zu den grossen Aufführungen in der Jesuitenkirche, im Kunsthaus und im berühmten KKL ,und auch zu etlichen Radio- und CD-Aufnahmen). Im Zentrum stand das Schaffen von Johann Sebastian Bach und (neben den drei Passionen und der h-Moll-Messe) besonders sein Weihnachtsoratorium: Es war in Luzern bisher kaum je erklungen und wurde zum 250. Jahr seiner Entstehung zu neuem Leben erweckt, und  bis in die Neunzigerjahre gehörte es für ein grosses Publikum alljährlich zur Vorbereitung auf die Weihnachtszeit. Von 1988 bis 2000 dirigierte Hans Zihlmann ausserdem den Konzertverein Luzern, und von 1991 bis 1998 war er Stiftskapellmeister an der Hofkirche. Neue Kraft für seine Arbeit schöpft er beim Wandern oder auf Skitouren in der Natur. Auch fürs Komponieren. Wenn er findet, er habe bisher vorwiegend Gebrauchsmusik geschrieben, so ist dies allzu bescheiden. Die 4 Elemente zum Beispiel sind ein textlich (Dölf Steinmann) ebenso fundiertes wie musikalisch anspruchsvolles Werk. Seit dem Ruhestand beschäftigen ihn vermehrt kompositorische Projekte - auch mit dem Ziel, innovativer zu schreiben. Dafür zieht er sich dann gerne für einige Zeit in die Ungestörtheit seiner Zweitbleibe in Marbach zurück, in die Natur seiner Entlebucher Heimat.

30 Jahre Singkreis Maihof: Programm-Highlights
Mit dem 1974 gegründeten Singkreis hat Hans Zihlmann in den 30 Jahren bis 2004, neben den regelmässigen Gottesdiensten, etwa hundert grössere Konzerte und Aufführungen im In- und Ausland bestritten. Davon wurden mehrere Radio-Aufnahmen mitgeschnitten und CD-Einspielungen realisiert. Die ganz grosse Chorsymphonik  stand dabei im Mittelpunkt. J.S. Bach: diverse Kantaten, Johannes-Passion, Matthäus-Passion, Markus-Passion,  Weihnachtsoratorium, h-Moll-Messe, Magnificat, G.F. Händel: Johannes-Passion, Saul, Dettinger Te Deum, Händel/Mozart: Messias, Alexanderfest, Cäcilienode, C.H. Graun: Der Tod Jesu, J. Haydn: Die Jahreszeiten, Die Schöpfung , W.A. Mozart: Requiem, J. Brahms: Ein deutsches Requiem , Zigeunerlieder  (Radioaufnahme),  A. Dvorák: D-Dur Messe, F.X. Meyer von Schauensee: Dreichörige Festmesse (1986 zum Jubiläum 600 Jahre Stadt und Land Luzern), F. Mendelssohn: Elias,  G. Rossini: Stabat Mater, G. Verdi: Messa da Requiem, G. Puccini: Messa da  Gloria, C. Saint-Saens: Oratorio de Noel, A. Honegger: Le Roi David, Une Cantate de Noel,  B. Britten: War Requiem, Albert Jenny: Oratorium Dem unbekannten Gott (Radioaufnahme),  Caspar Diethelm: Oratorium "Aufbruch" (Uraufführung)  J.B. Hilber und J.Garovi: Messen zu Ehren des heiligen Bruder Klaus (CD-Aufnahme) L. Bernstein: Chichester Psalms,  
Kompositionen:
Werke für Gemischten Chor
Es hatt ein Müller eine Mühl (Wilhelm Busch),  Lozärnersprooch (Peter Halter),  Die 4 Elemente (D. Steinmann), mit Brass Band,  Singet dem Herrn ein neues Lied (Psalm-Kantate), sowie zahlreiche Volksliedsätze aus der Schweiz und anderen Ländern
Werke für Männerchor
Serenade (Text: Carl Robert Enzmann)  Abendständchen (Clemens Brentano) Wolauf ir Musici (Anonym 1594),  Bim, Bam, Bum (Morgenstern)   Messe für Jägerchor (Psalmtexte) mit 4Waldhörnern

Kinder- und Jugendchor
Land und Lüüt (div. luz. Mundartdichter) mit Klavier,  Die vier Jahreszeiten (Volkslieder) mit Klavier
Blasmusik
Im Aargau sind zwei Liebi (Grenchener Musikpreis, 1963) Musik für Bläser und Schlagzeug (Kant. Musikfest, 1970)  Memories (Kant. Musikfest Schüpfheim, 1989)  Tanzimpressionen für Blasorchester(1992)  Hymnus (100 Jahre Luz. Kant. Musikverband, 1992)
Musik für diverse Besetzungen
Sieger über alles (Festspiel, Marbach 1960),  Musik für ein Kabarett, (Luzern 1960)    Variationen über ein Schweizerlied für Klavier (1978),  4 Miniaturen für Bläserquartett (1987),  Kontraste für Klarinette und Klavier (1989)  
Quelle: Hans Zihlmann

Die wichtigsten Konzertaufführungen Von Hans Zihlmann





Notenbeispiele

































































Hans Zihlmann im Alter von 8 Jahren




Hans mit  Mutter und seinen Geschwistern




Hier als Militärtrompeter




Annegret und Hans Zihlmann




Hans Zihlmann als Chordirigent




An einer Probe




In voller Konzentration beim Üben




Uniformenweihe Feldmusik Marbach 1955




1963 dirigierte Hans Zihlmann  die Feldmusik Marbach













Als Experte




In Namibia








Im KKL







Auf der " Schratten"









Kompositionen













Schrattezagge (Hans Zihlmann) Live Fernsehen, Feldmusik Marbach


Schweizer Jugendchor: 3 Volkslieder aus dem Luzerner Hinterland (Hans Zihlmann)



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